Link to header
Bei Unwetter sicher ans Ziel
Tempo runter, Abstand halten – umsichtiges Fahrverhalten sollte in der Unternehmenskultur fest etabliert sein. © Adobe Stock/robsonphoto

Verkehrssicherheit : Bei Unwetter sicher ans Ziel

Damit Beschäftigte bei schlechter Witterung auf Arbeits- und Dienstwegen sicher unterwegs sind, sollten sie ihre Fahrweise anpassen. Dafür können Sicherheitsbeauftragte werben.

Wetter und Witterung beeinflussen das Unfallgeschehen. Dazu hat das Bundesumweltamt eine Statistik des Statistischen Bundesamtes zu Straßenverkehrsunfällen ausgewertet. Das Ergebnis: Bei Regen, Schnee und Hagel geschehen in den Herbst- und Wintermonaten mehr Unfälle als im Frühjahr und Sommer. Allerdings kommen deutlich weniger Personen zu Schaden. Warum? Die Verkehrsteilnehmenden fahren langsam und vorsichtig.

Dieser Zusammenhang beweist, wie wichtig es ist, die Fahrweise den Witterungsverhältnissen anzupassen. Das gilt insbesondere angesichts zunehmender Extremwetterlagen mit Starkregen und orkanartigen Windböen. Dann sollte klar sein, dass Fahrten deshalb mal länger dauern oder sogar verschoben werden müssen.

Sichere Fahrkultur etablieren

Beschäftigte sollten wissen, wie sie Witterungsverhältnisse auf Arbeits- und Dienstwegen berücksichtigen. Dass auch Unternehmen etwas dazu beitragen können, ist Führungskräften oft nicht bewusst. Viele sehen nur geringe Möglichkeiten, Verkehrsunfällen ihrer Beschäftigten entgegenzuwirken. „Insbesondere Wegeunfälle werden leider als gegeben und kaum beeinflussbar angesehen“, sagt Kay Schulte, Referatsleiter beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR).

Die Witterung oder das Verkehrsaufkommen können Unternehmen freilich nicht beeinflussen. Sehr wohl aber können sie Risikofaktoren wie Erreichbarkeit, Zeitdruck und Stress minimieren. Ist es beispielsweise gelebte Unternehmenskultur, sich auf Arbeitswegen bei schlechter Witterung Zeit zu nehmen, statt zu versuchen, pünktlich zu sein, wirkt dies auf ein umsichtiges Verhalten im Straßenverkehr hin.

Klicktipps

Sicherheitstrainings und -programme: deinewege.info

Mit Dialogkarten Gespräche über Verkehrssicherheit anstoßen

Handlungshilfe, um die Unternehmenskultur sicher und gesund gestalten

Unwetter-Warn-Apps nutzen

Wirkungsvoll können bereits kleine Maßnahmen sein. Mit ihnen können Betriebe bewusst betonen, dass ihnen wichtig ist, dass Beschäftigte sicher zur Arbeit und nach Hause kommen. Kündigen sich für die nächsten Tage Unwetter an, können Sicherheitsbeauftragte die Belegschaft beispielsweise aktiv darauf hinweisen und dazu aufrufen, vorsichtig zu fahren. Ebenfalls können sie vorschlagen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, sofern sie verfügbar sind.

Betriebe können darüber hinaus die Nutzung von Unwetter-Warn-Apps empfehlen. Sind Extremwetterlagen angekündigt, sollten Beschäftigte Fahrten verschieben und so Verkehrsunfällen vorbeugen. Das gilt auch für betriebliche Fahrten. Unternehmen können fordern, etwa bei angekündigtem Blitzeis geplante Touren zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. „Solche Aktionen signalisieren, dass dem Unternehmen die Gesundheit der Beschäftigten am Herzen liegt und die Sicherheit im Vordergrund steht“, erklärt Schulte.

Verkehrssicherheit im Herbst und Winter

Regen, Schnee und Eis machen Straßenverhältnisse unberechenbar. Betriebe sollten ...

Vorbildrolle wahrnehmen

„Insbesondere Führungskräfte haben großen Einfluss darauf, welchen Stellenwert die Beschäftigten Verkehrssicherheit beimessen“, betont der Experte. Schon eine allgemeine Dienstanweisung bei schlechtem Wetter kann ein Umdenken fördern. „Diese Dienstanweisung kann beispielsweise beinhalten, dass es bei winterlichem Verkehrschaos keinesfalls notwendig ist, eine Verspätung telefonisch mitzuteilen.“ Beschäftigte sollten sich besser ganz und gar auf den Straßenverkehr konzentrieren dürfen.

Sicherheitsbeauftragte können Führungskräfte zudem auf Fahrsicherheitstrainings aufmerksam machen. Der DVR bietet Unternehmen entsprechende Kurse und Beratungen an.