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5 Tipps: Veränderungen im Verhalten anregen
Ich-Botschaften und offene Fragen tragen dazu bei, nachhaltige Verhaltensänderungen in Gang zu bringen. © Grafik: Raufeld Medien

Sibe-Tipps : 5 Tipps: Veränderungen im Verhalten anregen

Wenn Kolleginnen oder Kollegen Sicherheitshinweise vergessen, sollten Sibe sie darauf hinweisen. Um Veränderungen anzustoßen, ist behutsame Kommunikation gefragt.

Ein Kollege trägt seine Persönliche Schutzausrüstung nicht. Eine Kollegin missachtet eine Sicherheitsvorschrift. Sibe sollten sie darauf hinweisen und eine positive Veränderung bewirken, ohne andere vor den Kopf zu stoßen oder anzuschwärzen.

Susanne Neisecke, Fachreferentin für Arbeitsgestaltung und Arbeitsfähigkeit der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) und Nadine Mölling, Fachreferentin für Arbeitspsychologie und Gesundheit der BGHM, haben fünf Tipps dazu.

Tipp 1: Vorwürfe vermeiden

„Sie tragen keinen Gehörschutz“ – kaum ist der Hinweis ausgesprochen, fühlt sich die andere Person angegriffen. Das liegt daran, dass Sie- und Du-Botschaften schnell vorwurfsvoll und damit konfrontativ wirken.

Besser sind Ich- und Wir-Botschaften. Sie helfen, einander Sichtweisen und Ziele neutral und wertfrei vorzustellen. Im Falle des Gehörschutzes etwa: „Mir ist wichtig, dass wir alle unser Gehör schützen.“

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Tipp 2: Positiv bleiben

Positive Formulierungen vermitteln Anderen den Inhalt besser als Sätze mit negativen Formulierungen. Wörter wie „nicht“ und „kein“, aber auch Wörter mit der Vorsilbe „un“ heizen Konflikte an. Beispiel: „Das sehe ich nicht so“ oder „Ihr Verhalten ist unmöglich“. Neutraler sind offene und positive Wendungen, wie etwa „Das sehe ich anders“.

Tipp 3: Aktiv zuhören

Beim Austausch ist es wichtig, wirklich zuzuhören und dies auch zu zeigen. Dazu gehört, sich mit dem Körper dem Sprechenden zuzuwenden. Durch kurze, in die Unterhaltung eingestreute Wörter wie „Ja“, „Hmm“, „Aha“ und ein gelegentliches Nicken zeigen Sibe, dass sie gedanklich folgen.

Auch Wiederholungen des gehörten Inhalts belegen, dass Sibe auf die andere Person eingehen. Formulierungen wie „Habe ich Sie richtig verstanden, dass …“ leiten dieses Aufgreifen eines Gedankens ein.

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Tipp 4: Die richtigen Fragen stellen

Wollen Sibe anregen, dass die Person, mit der sie im Gespräch sind, zu eigenen Lösungsmöglichkeiten kommt, sollten sie offene Fragen stellen. Sogenannte W-Fragen (Wie? Was? Wieso? Wozu? Wodurch?) helfen weiter. Beispiel: „Welche Möglichkeiten sehen Sie, das zu ändern?“

Um konkrete Vereinbarungen festzuhalten, sollten hingegen geschlossene Fragen gestellt werden. Diese lassen sich nur mit Ja oder Nein beantworten. Beispiel: „Können wir uns jetzt darauf einigen, dass … ?“

Tipp 5: Loben nicht vergessen

Mit einem einmaligen Hinweis ist es oft nicht getan. Damit es zu einer dauerhaften Verhaltensänderung kommt, etwa beim Tragen von Persönlicher Schutzausrüstung, hilft ein Feedback über erzielte Erfolge. Ein ehrliches Lob wirkt motivierend – auch für die Zukunft. Ein freundliches Nicken, Schulterklopfen, ein „Super!“ reichen oft schon aus, um positive Veränderungen anzustoßen.