Helfen ohne eigene Gefahr

Bei einem Auto-Unfall muss es schnell Hilfe geben.
Aber die Autobahn oder Landstraße
ist sehr gefährlich für Ersthelfer.
Hier stehen Tipps für Ersthelfer,
was sie bei einem Auto-Unfall tun müssen.

Ersthelfer müssen sehr vorsichtig sein,
wenn sie bei einem Auto-Unfall helfen.
Der Verkehr geht am Unfall-Ort oft weiter.
Und die anderen Autos sind eine große Gefahr
für das Leben von den Ersthelfern.
Denn vielleicht sehen die Auto-Fahrer
die Ersthelfer auf der Straße nicht.
Darum müssen Ersthelfer immer
an ihre Sicherheit denken.
5 Regeln für die Sicherheit am Unfall-Ort

Ersthelfer müssen dafür sorgen,
dass andere Auto-Fahrer sie sehen.
Will ein Ersthelfer mit seinem Auto anhalten
und am Unfall-Ort aussteigen?
Dann tut er das am besten so:
1. Machen Sie die Warnblinker vom Auto an.
So wissen andere Auto-Fahrer,
dass etwas passiert ist.

2. Ziehen Sie Ihre Warnweste an.
Darum liegt die Warnweste am besten
immer vorne im Auto.
Zum Beispiel im Handschuhfach.

3. Steigen Sie aus dem Auto aus
und nehmen Sie das Warndreieck.
Stellen Sie das Warndreieck so auf,
dass alle Auto-Fahrer es gut sehen können:
• Auf Landstraßen 100 Meter oder mehr
vor dem Unfall-Ort.
• Auf Autobahnen 250 Meter
vor dem Unfall-Ort
• In der Stadt vielleicht auf ein Auto-Dach.
Das Warndreieck soll neben der Fahrbahn
oder zwischen den Fahrbahnen stehen.

4. Rufen Sie den Notruf.
Die Telefon-Nummer ist 112.
Geben Sie beim Notruf diese Infos:
Wo ist der Unfall-Ort?
Was ist passiert?
Wie viele Personen haben den Unfall?
Welche Verletzungen gibt es?
Sie bekommen am Telefon noch mehr Tipps.

5. Kommt eine Person nicht selbst
von einer gefährlichen Stelle weg?
Zum Beispiel von einem brennenden Auto
oder vom Verkehr auf der Straße.
Dann müssen Sie die Person wegbringen.
Zum Beispiel neben die Fahrbahn oder
zu den Leitplanken zwischen der Autobahn.
Keiner soll im Auto sitzen bleiben,
das mitten auf der Straße steht.
Das ist gefährlich.
Denn andere Autos stoßen vielleicht
mit stehenden Autos zusammen.
Langsam weiterfahren und nicht neugierig sein

Nun müssen alle anderen Auto-Fahrer aufpassen.
Der Unfall-Ort soll so sicher wie möglich sein.
Darum müssen alle früh genug bremsen
und ihre Warnblinker anmachen.
Es sollen nicht noch mehr Unfälle passieren.
Vielleicht braucht der Ersthelfer noch Hilfe
von anderen Auto-Fahrern.
Die anderen Auto-Fahrer sollen darauf achten.
Wenn sie helfen müssen,
sollen sie langsam weiterfahren.
Auto-Fahrer sollen nicht am Unfall-Ort bleiben
und Fotos machen oder neugierig sein.
Das tut man nicht.
Und das ist keine Hilfe.
So macht man eine Rettungsgasse

Auto-Fahrer sollen langsam weiterfahren.
So ist am Unfall-Ort genug Platz für Ersthelfer
und für den Rettungsdienst.
Lassen Auto-Fahrer keinen Platz?
Das ist gegen das Gesetz.
Sie können dann eine Strafe bekommen.
Hat die Straße zum Unfall-Ort mehrere Spuren?
Dann müssen Auto-Fahrer zur Seite fahren,
damit eine Spur ganz frei ist.
Auto-Fahrer ganz links bleiben ganz links.
Alle anderen Auto-Fahrer fahren nach rechts.
So ist eine Spur für den Rettungsdienst frei.
Das nennt man Rettungsgasse.
Der Rettungsdienst kommt dann
viel schneller zum Unfall-Ort.

Auch vor und hinter jedem Auto
soll noch genug Platz bleiben.
Sonst kann man das Auto
in gar keine Richtung mehr steuern.
Darum soll jeder Auto-Fahrer
auf das Auto vor sich achten:
Kann man die Hinterreifen noch sehen?
Dann ist genug Platz zwischen den Autos.
Mehr Infos: Denken Sie bei einem Unfall an die 3A-Regel

Anschauen:
Achten Sie auf die Personen,
die den Unfall hatten:
Haben die Personen Verletzungen?
Wie geht es den Personen?
Sind sie verwirrt oder haben sie Angst?
Sind die Personen bewusstlos?

Ansprechen:
Reden Sie mit verletzten Personen.
Fragen Sie zum Beispiel:
Hallo, können Sie mich hören?
Fragen Sie nach Verletzungen oder Schmerzen.
Sagen Sie den Personen,
was als nächstes passiert.

Anfassen:
Antwortet die Person Ihnen nicht?
Prüfen Sie, ob die Person bewusstlos ist.
Prüfen Sie, ob die Person noch atmet.
Suchen Sie nach Verletzungen.
Liegt die Person an einer gefährlichen Stelle?
Dann ziehen Sie die Person von da weg.

Der Text in Leichter Sprache ist von:
© Büro für Leichte Sprache, Lebenshilfe für
Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., 2025.
Die Bilder sind von:
© Lebenshilfe für Menschen
mit geistiger Behinderung Bremen e.V.,
Illustrator Stefan Albers