
Sibe-Tipps : Sibe im Interview: „Gut zuhören und in Ruhe agieren“
Frau Honkomp, seit wann sind Sie Sibe?
Seit Januar 2023.
Weshalb haben Sie sich entschieden, Sibe zu werden?
Das Thema Arbeitssicherheit liegt mir am Herzen. Ich habe mich auch schon früher bei diesem Thema engagiert und fand es naheliegend, das Ehrenamt zu übernehmen, als mein Arbeitgeber mich darum bat. Und ganz generell freue ich mich immer über Themenfelder, die meinen Blickwinkel erweitern.
Was sind typische Aufgaben, um die Sie sich als Sibe kümmern?
Ich verstehe mich als Bindeglied zwischen Mitarbeitenden und Geschäftsleitung. Die Themen, die an mich herangetragen werden oder die mir selbst aufgefallen sind, bereite ich so auf, dass ich eine gute Gesprächsgrundlage habe und bespreche diese dann mit der Geschäftsleitung. Weiterhin unterstütze ich die Geschäftsleitung in allen Dokumentationen rund um das Thema Arbeitssicherheit. Das sind zum Beispiel Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen oder das Führen des Gefahrstoffkatasters. Die jährlichen Sicherheitsunterweisungen führe ich ebenfalls im Auftrag der Geschäftsleitung durch.
Wie viel Zeit investieren Sie in Ihr Ehrenamt?
Das Arbeitsaufkommen ist hierfür sehr unterschiedlich. Mit rund 30 Mitarbeitenden ist unser Unternehmen ja auch nicht sehr groß. Im Durchschnitt vielleicht 4 Stunden im Monat.
Welche Fortbildungen haben Sie bekommen und wann war die letzte?
Anfang Januar 2023 habe ich die dreitägige Weiterbildung zur Sicherheitsbeauftragten bei der BG absolviert. 2024 war ich gemeinsam mit meiner Chefin beim BG-Seminar „Unternehmermodell“ und die letzte Weiterbildung war im April 2024 das Aufbauseminar der BG „Interne Auditierung von Arbeitsschutzmanagementsystemen“.
Was tun Sie, damit Ihre Kolleginnen und Kollegen bei Beinahe-Unfällen sowie Fragen rund um sichere und gesunde Arbeit auf Sie zukommen?
In jeder Unterweisung stelle ich heraus, dass wir gemeinsam aus Beinahe-Unfällen lernen können und dass sich niemand scheuen soll, auf mich zuzukommen. Natürlich ist es dann erforderlich, auch zuverlässig zu handeln und immer ein realistisches Feedback zu geben. Die Kolleginnen und Kollegen müssen merken, dass ihr Anliegen ernst genommen wird. Und ganz generell zeige ich mich nahbar und habe immer einen offenen Blick, wenn ich durch die Fertigung gehe.
Bekommen Sie die Unterstützung, die Sie benötigen?
Die bekomme ich. Wichtig ist, jeden Fall sachlich zu bewerten und Lösungen vorzuschlagen, die vernünftig sind. Natürlich müssen Themen im Vorfeld gut erarbeitet und vorbereitet sein. Außerdem kann ich sehr hartnäckig sein, wenn ich von einer Sache überzeugt bin.
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Was sind die wichtigsten Eigenschaften, über die Sibe verfügen sollten?
Empathie, Gelassenheit und Ausdauer. Ein dickes Fell schadet auch nicht.
Was ist Ihr persönlicher Tipp für den Start ins Sibe-Ehrenamt?
Erst einmal gut zuhören, sich ein eigenes umfassendes Bild verschaffen und dann in Ruhe agieren.
Haben Sie im Betrieb noch weitere Aufgaben, wie zum Beispiel als Ersthelferin/Ersthelfer?
Hauptsächlich bin ich Qualitätsmanagementbeauftragte, zudem Ersthelferin und auch Brandschutzhelferin.
Führen Sie Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen lieber bei einem Kaffee, Tee oder Feierabendbier?
Weder noch. Beruflich und privat trenne ich gerne, daher fällt das Feierabendbier schon einmal heraus. Kaffee trinke ich zwar sehr gerne, doch Gespräche im Rahmen meiner Tätigkeit als Sibe führe ich eher am Arbeitsplatz ganz spontan und anlassbezogen.