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Brandschutz beim Umgang mit Batterien
Neben der Lagerung in einer sicheren Umgebung und der richtigen Temperatur, gilt es auch, den äußerlichen Zustand der LIB zu beachten und den korrekten Umgang zu beherrschen. © raufeld

Recht : Brandschutz beim Umgang mit Batterien

Lithium-Ionen-Batterien finden vielfältig Einsatz in Betrieben. Doch sie bergen ein Risiko, in Brand zu geraten. Thomas Volkmer erläutert den sicheren Umgang.

Lithium-Ionen-Batterien, kurz LIB, sind aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken: Sie sind in Geräten wie Laptops, Telefonen und sogenannten Power-Tools wie Bohr- oder Schleifmaschinen eingebaut. Auch im medizinischen Bereich kommen sie zum Einsatz, etwa in Defibrillatoren oder Infusionspumpen. ­Darüber hinaus sind sie essenziell für Elek­tro­fahrzeuge. Dass sie so häufig verwendet werden, hat gute Gründe: Die Batterien sind bei sachgemäßem Umgang besonders langlebig, wiederaufladbar und besitzen eine hohe Energiedichte – das heißt, sie speichern viel Strom bei kompakter Bauform.

Doch LIB bergen auch potenzielle Gefahren – wie die eines Brandes. Dabei können auch Gefahrstoffe austreten, die teilweise krebserzeugend sind. Zudem besteht das ­Risiko einer Explosion. Weil schon kleine Fehler im ­Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien schwerwiegende Folgen haben können, müssen Betriebe über sachgerechte Handhabung, Risiken und Gefahren Bescheid wissen. Thomas Volkmer, Leiter der DGUV-Projektgruppe LIB, erklärt anhand einer neuen DGUV Information, wie man sicher mit Lithium-Ionen-Batterien umgeht.

Wann besteht bei Lithium-Ionen-Batterien Brandgefahr?

Wenn LIB Qualitätsmängel aufweisen oder falsch mit ihnen umgegangen wird, besteht Brandgefahr – und das während des kompletten Lebenszyklus der Batterie: von der Herstellung über die Verwendung bis hin zur Entsorgung. Mögliche Ursachen für einen Brand können ein Kurzschluss, eine Überladung, Erwärmung, Tiefentladung oder ein ungeeignetes Ladegerät sein.

Thomas Volkmer, DGUV Sachgebiet Betrieblicher Brandschutz und Aufsichtsperson bei der BG ETEM. © raufeld

In Betrieben sollte daher eine Gefährdungsbeurteilung hierzu erstellt sowie Brandschutzmaßnahmen anhand einer Brandrisikoanalyse festgelegt werden. Darin müssen Unternehmen die vorgesehene Verwendung und den Umgang mit LIB berücksichtigen. Ist eine Batterie beschädigt, muss sie sofort an einen sicheren Ort gebracht und entsprechend dem Batteriegesetz entsorgt werden. Beschäftigte müssen unterwiesen werden, wie sie LIB – oder Geräte mit LIB – sicher transportieren können, aber auch, wie man sie lagert und auflädt.

Wie sieht ein sicherer Umgang mit LIB aus?

Die Bedienungsanleitung enthält wichtige Hinweise zum Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien. Insbesondere sollten Beschäftigte darauf achten, dass LIB keinen mechanischen Einwirkungen ausgesetzt werden. Andernfalls können Beschädigungen im Inneren entstehen und giftige Flüssig­keiten oder Dämpfe austreten. Es ist daher sinnvoll, sie in einem geeigneten Behältnis zu transportieren – und dieses nicht fallen zu lassen. LIB gehören zu den gefährlichen Gütern, deren Transport dem Gefahrgutbeförderungsgesetz unterliegt. Beschäftigte müssen die Verpackungsanweisungen und Sondervorschriften berücksichtigen.

So werden LIB sicher gelagert

Erste Hinweise zur sicheren Lagerung von Lithium-Ionen-­Batterien (LIB) liefern die Herstellerangaben. Darüber hinaus gilt es zu beachten:

Zustand der LIB bewerten
Vor der Lagerung sollten Beschäftigte prüfen, ob eine LIB beschädigt ist.
Das lässt sich an Verformungen, Ver­färbungen, Geruch, Erwärmung oder auslaufender Flüssigkeit erkennen.

Sichere Umgebung
LIB sollten möglichst separat in einem durch einen Rauch- oder Wärmemelder überwachten und brandgeschützten Raum aufbewahrt werden – nicht im Fertigteil- oder Gefahrstofflager oder im Bereich von Flucht- oder Rettungswegen.

Richtige Temperatur
LIB sollten bei der Lagerung nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden, weil sie sich sonst zu stark aufheizen. Am besten werden sie kühl, aber frostfrei sowie in jedem Fall trocken aufbewahrt.

Tiefentladung Verhindern
Durch Tiefentladung können LIB in einen kritischen Zustand kommen, deshalb sollten sie bei langen Lagerzeiten nachgeladen werden – immer mit einem geeigneten Ladegerät.

Was muss beim Laden der Batterien beachtet werden?

Beim Laden besteht das höchste Brandrisiko. Um ­Brände zu verhindern, ist es wichtig, ein dafür geeignetes Lade­gerät zu verwenden. Darüber hinaus sollten ­Beschäftigte die LIB nie auf brennbarem Untergrund oder in der Nähe von brennbarem Material laden. Um die Batterie herum muss zudem eine Luftzirkulation und Wärmeabfuhr ­sichergestellt sein. Es ist sinnvoll, den gesamten Lade­vorgang zu beobachten. Zudem sollten LIB regelmäßig aufgeladen werden, um die Lebensdauer zu verlängern. Dauerladen hingegen ist schädlich.

Klicktipp

DGUV Informationen zum Brandschutz beim Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien.

Was tun, wenn es doch zu einem LIB-Brand kommt?

Dann hilft erst mal Wasser am besten, weil es kühlt und die Reaktion weiterer Zellen verhindert. Auch sollten die reagierenden LIB ohne Eigengefährdung aus dem Gebäude gebracht werden können. Daher dürfen sie nicht in Fluchtwegen oder bei Ausgängen gelagert werden.