
Gesundheitsschutz : Gut vorbereitet auf die Zeitumstellung
Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsprobleme. Gereiztheit bis hin zu depressiven Verstimmungen. Schlafprobleme, die dazu führen können, zu spät auf der Arbeit zu erscheinen. Herz-Kreislauf-Probleme, ein erhöhtes Herzinfarktrisiko und eine steigende Anzahl von Verkehrsunfällen. All das sind mögliche Begleiterscheinungen der halbjährlichen Uhrumstellung auf Sommer- oder Winterzeit, vor allem bei der Zeitumstellung im Frühling. Damit sich der Körper leichter an den neuen Rhythmus gewöhnt, gibt Chronobiologe Professor Achim Kramer von der Charité Berlin einige gute Ratschläge:
Schlafrhythmus schrittweise anpassen
Die zusätzliche oder wegfallende Stunde kann unsere innere Uhr durcheinanderbringen. Denn jede Körperzelle hat eine Art eigene kleine, innere Uhr, die im 24-Stunden-Rhythmus läuft. Bei der Zeitumstellung muss erst die Hauptuhr im Gehirn jede einzelne Zell-Uhr neu synchronisieren. Etwa vier Tage vor der Zeitumstellung im Frühling jeden Tag eine Viertelstunde früher schlafen zu gehen und etwas früher aufzustehen, hilft bei der Umgewöhnung. Bei der Zeitumstellung im Herbst kann diese Taktik entsprechend umgekehrt angewandt werden.
Früh ans Tageslicht
Die innere Uhr beziehungsweise das Gehirn braucht Lichtsignale, um den Tagesrhythmus verfolgen zu können. Viel Tageslicht am Morgen zeigt der inneren Uhr: Der Tag hat begonnen. Das hilft besonders Menschen des Schlaf- oder Chronotypus Eule. Also denjenigen, die eher abends aktiv sind und morgens lange schlafen. Ihnen fällt die Umstellung auf die Sommerzeit häufig besonders schwer, da sie sich nun noch eine Stunde früher aus dem Bett quälen müssen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Lerchen hingegen, die sowieso früher wach werden, sind schon morgens fit und produktiv.
Klicktipp: Infos für den guten Schlaf
Ratgeber und Informationen gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin e.V.
Bewegung an der frischen Luft
Sich draußen zu bewegen, hilft gegen schlechte Laune – der frische Sauerstoff, das Tageslicht und die körperliche Aktivität regen außerdem im akuten Müdigkeitsfall den Kreislauf an und machen schnell wieder wach.
Abends blaues Licht vermeiden
Neben Menschen vom Typ Eule ist das besonders für junge Menschen ein guter Tipp. Sie haben oft noch einen späteren biologischen Tag-Nacht-Rhythmus, der sich erst mit dem Älterwerden verschiebt. Außerdem nehmen Handy und Bildschirmgeräte einen großen Teil ihrer Freizeitgestaltung ein. Das Licht von Computer- oder Handydisplays signalisiert dem Gehirn aber, es sei noch Tag, und verzögert das Müdewerden zusätzlich.