Arbeitssicherheit : Gütesiegel Arbeitsschutz: Sicher und gesund punktet
Gütesiegel im Arbeitsschutz
Olaf Jarosch, der gemeinsam mit einem Kollegen die Tischlerei Pierenkemper in Halver/Nordrhein-Westfalen führt, hat eine Botschaft: „Ein gelebter Arbeitsschutz öffnet uns die Türen zu vielen Unternehmen und damit auch zu zukünftigen Kunden.“ Regelmäßig nimmt der Betrieb am Begutachtungsverfahren der für seine Branche zuständigen Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) teil. Im Jahr 2018 erhielt das Unternehmen zum dritten Mal in Folge das Gütesiegel „Sicher mit System“. Da das Thema Arbeitsschutz im Betrieb eine hohe Priorität genießt und ständig weiterentwickelt wird, verlieh die BGHM der Tischlerei im vergangenen Jahr zudem die Auszeichnung „Schlauer Fuchs“.
Ausgezeichneter Arbeitsschutz als Stärkung im Wettbewerb
Eine alte Weisheit lautet „Tue Gutes und rede darüber.“ Aus Sicht eines Unternehmens kann das bedeuten: Wer eine Auszeichnung erhalten hat, macht gegenüber den Wettbewerbern besonders stark auf sich aufmerksam. Mit dem Gütesiegel aus dem Bereich des Arbeitsschutzes demonstrieren Unternehmen ihr besonderes Engagement. Viele potenzielle Auftraggeber ziehen das als ein Kriterium heran, wenn es beispielsweise darum geht, sich für einen bestimmten Lieferanten zu entscheiden. Nicht nur bei der Tischlerei Pierenkemper hat man diese Erfahrung gemacht.
Anreizsysteme der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen
Um Betriebe zu besonderen Anstrengungen im Bereich der Sicherheit und Gesundheit zu motivieren, greifen die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen seit vielen Jahren auf verschiedene Anreizsysteme zurück. Mit ihnen sollen Betriebe und Einrichtungen in Sachen Prävention mehr unternehmen als das, was Gesetze, Vorschriften und weitere Regelungen ohnehin fordern. Die Unfallversicherungsträger haben verschiedene Anreizsysteme geschaffen, zu denen neben dem Gütesiegel auch Sicherheitswettbewerbe oder Gesundheitspreise gehören. Anerkennung und Wertschätzung – auch in Verbindung mit dem oben genannten Wettbewerbsvorteil – sollen die teilnehmenden Betriebe dazu bringen, sich mit dem Thema Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit intensiv zu befassen und das Bewusstsein in ihrer Belegschaft dafür zu stärken.
Arbeitsschutz-Gütesiegel: Übergreifend oder branchenspezifisch
Das Gütesiegel im Bereich des Arbeitsschutzes, das beispielsweise die Tischlerei Pierenkemper erhalten hat, wird von den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung verliehen. Das sind die Unfallkassen und Berufsgenossenschaften, die fast alle das Gütesiegel in ihrem Programm haben. So können nicht nur Mitgliedsbetriebe der BGHM, sondern auch Versicherte der Unfallkasse Baden-Württemberg oder der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie für besonderen Arbeitsschutz ausgezeichnet werden. Nach bestandener Begutachtung gilt das Gütesiegel für drei Jahre. Dann erfolgt eine erneute Überprüfung.
Die Gütesiegel der Unfallversicherungsträger sind häufig speziell auf die jeweiligen Branchen zugeschnitten. Beispiele sind „Arbeitsschutz mit System“ von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft sowie der Verwaltungsberufsgenossenschaft oder „qu.int.as“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege.
Wie Betriebe das Gütesiegel bekommen können
Unternehmen, die ihre Maßnahmen im Arbeitsschutz verbessern möchten oder sich bereits in vorbildlicher Weise für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit engagieren, können sich mit der für sie zuständigen Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse in Verbindung setzen. Dort erhalten sie Beratungsangebote zur Einführung von Arbeitsschutzmanagementsystemen ebenso wie zur Begutachtung.
Kontakt zu den einzelnen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen
Überblick über die Anreizsysteme zur Unterstützung der Präventionsarbeit in Unternehmen