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Sibe im Interview: „Vorbildfunktion an erster Stelle“
Michaela Heigl ist Sibe bei der Klinik Höhenried gGmbH in Bernried am Starnberger See und arbeitet als Medizinische Fachangestellte (MFA) in der Diagnostik. © raufeld

Sibe-Tipps : Sibe im Interview: „Vorbildfunktion an erster Stelle“

Wie verläuft der Arbeitsalltag von Sibe und vor welchen Herausforderungen stehen sie? Die Medizinische Fachangestellte Michaela Heigl teilt ihre Erfahrungen.

Seit wann sind Sie Sibe?

Seit Januar 2021.

Weshalb haben Sie sich entschieden, Sibe zu werden?

Ich war schon als Vertreterin des Betriebsrates viele Jahre im Arbeitsschutzausschuss (ASA). Die Arbeit und die Aufgabe haben mir sehr gut gefallen. Als Sibe bin ich im ASA geblieben. Wir haben in unserer Klinik sehr viel Erfolg mit der präventiven Arbeit für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz – da kann man wirklich etwas bewirken.

Was sind typische Aufgaben, um die Sie sich als Sibe kümmern?

Neben der Teilnahme an ASA-Sitzungen sehe ich es als meine Hauptaufgaben an, mit offenen Augen für eventuelle Gefahrenquellen durch die Klinik zu gehen und vor allem den gesunden Menschenverstand zu nutzen. Damit unterstütze ich die Mitarbeitenden bei der Verhütung von Arbeitsunfällen. In meiner Abteilung kümmere ich mich auch um das Tragen der vorgeschriebenen Schutzkleidung und des korrekten Schuhwerks.

Wie viel Zeit investieren Sie in Ihr Ehrenamt?

Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich und kann nicht an einer Stundenzahl festgemacht werden.

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Erzählen auch Sie uns von Ihrem Sibe-Alltag! Wenn Sie bei „Ich bin Sibe“ dabei sein möchten, schreiben Sie uns einfach eine kurze Mail an: redaktion@aug.dguv.de

Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören!

 

Welche Fortbildungen haben Sie bekommen und wann war die letzte?

Zunächst das Grundseminar Sicherheitsbeauftragte im Oktober 2021, dann ein Pflegeseminar im Februar 2023. Ich plane außerdem das Seminar „Starke Kommunikation und Selbstfürsorge für Sicherheitsbeauftragte“ zu besuchen.

Wie arbeiten Sie mit anderen Sibe im Betrieb zusammen?

Durch unsere große Klinik ist ein direktes Zusammenarbeiten oft nicht möglich. In der Regel tauschen wir uns auf kurzem Wege (Telefon) aus und verstärkt in den ASA-Sitzungen.

Was tun Sie, damit Ihre Kolleginnen und Kollegen bei Beinahe-Unfällen sowie Fragen rund um sichere und gesunde Arbeit auf Sie zu kommen?

Hierzu hängt eine Liste der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner mit Telefonnummer und Mailadresse aus. Diese ist auch im Intranet hinterlegt. Ich trage ein mobiles Telefon bei mir, sodass ich jederzeit bei Fragen oder Problemen erreichbar bin. Auch in den Ersteinweisungen von neuen Mitarbeitenden und in den E-Learnings informieren wir über die möglichen Kommunikations- und Meldewege, die unsere Beschäftigten nutzen können.

Bekommen Sie die Unterstützung, die Sie benötigen?

Unser qu.int.as-Beauftragter (Qualitätsmanagement mit integriertem Arbeitsschutz) ist jederzeit ansprechbar und steht immer mit Rat und Tat zur Verfügung. Ideen werden gerne aufgegriffen und bei Bedarf werden auch kurzfristig anlassbezogene Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, über die Sibe verfügen sollten?

Die Vorbildfunktion sehe ich hier an erster Stelle. Natürlich sind auch Hilfsbereitschaft, Kommunikation, Beobachtungsgabe und eine gute Sozialkompetenz sehr wichtig.

Was ist Ihr persönlicher Tipp für den Start ins Sibe-Ehrenamt?

Man muss sich für das Thema Gesundheit der Mitarbeitenden interessieren, nur dann kann man das notwendige Engagement hierzu aufbringen. Einfach mal bei Interesse mit anderen Sicherheitsbeauftragten sprechen und sich aus erster Hand über die Aufgaben informieren.

Haben Sie im Betrieb noch weitere Aufgaben, wie zum Beispiel als Ersthelferin/Ersthelfer?

Ich bin außerdem noch Betriebsrätin.

Führen Sie Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen lieber bei einem Kaffee oder Tee – oder bei einem Feierabendgetränk?

Weder noch, dazu fehlt leider meist die Zeit. Aber das ist meiner Meinung nach auch nicht wichtig. Ich spreche die Kolleginnen und Kollegen am liebsten sofort und vor Ort an, um Sachverhalte möglichst schnell zu klären.