Sibe-Tipps : Zu viel zu schultern? Neinsagen lernen

Gut die Hälfte aller Sibe bräuchte mehr Zeit für die zu ihrem Ehrenamt gehörenden Tätigkeiten. Das bestätigt eine Umfrage des Sachgebiets „Sicherheits­beauftragte“ der DGUV im Jahr 2021. Ein Grund ist, dass Führungskräfte Sibe zu viele Aufgaben über­tragen. Darunter sind auch solche, die außerhalb des Verantwortungsbereiches von Sibe liegen, etwa weisende Tätigkeiten (Unter­weisungen durchführen oder technische Arbeitsmittel beschaffen). Aber auch weitere Ehrenämter werden an Sibe herangetragen, beispielsweise als Ersthelfende oder im Brandschutz.

Zu solchen zusätzlichen Aufgaben manchmal auch „Nein“ zu sagen, ist nicht immer leicht, aber wichtig. Dabei helfen können diese Vorgehensweisen:

Bedenkzeit nutzen

Sie müssen nicht sofort eine Antwort geben. Bitten Sie um ein wenig Zeit, um die eigenen Aufgaben zu sortieren und zu gewichten und dann eine gut begründete Entscheidung zu fällen. Das ist auch im Interesse der Führungskraft.

Formulierungsvorschlag: „Leider habe ich als Patin der neuen Mitarbeitenden schon viel zu tun. Wenn ich auch noch den Gesundheitstag mit organisieren soll, wird Ersteres hinten runterfallen.“

Höflich, aber deutlich formulieren

Wenn Sie Ihr Nein gut begründen und klar formulieren, ist es völlig akzeptabel. Auf unnötige, schwammige Ausreden oder Beschwichtigungen können Sie verzichten. Denn: Ein Nein ist keine Ausrede.

Formulierungsvorschlag: „Das geht leider nicht/Ich muss leider ablehnen, denn …“

Alternativen anbieten

Damit Sie sich mit der Absage besser fühlen, kann es helfen, einen Plan B vorzuschlagen. Sie signalisieren damit, dass Sie sich mit dem Thema beschäftigt haben.

Formulierungsvorschlag: „Ich werde es zeitlich leider nicht schaffen, vor der morgigen Unter­weisung zu Gefahrstoffen in der Abteilung die ­Unterlagen durchzugehen. Aber wie wäre es, wenn ich danach im Team checke, ob alles verstanden wurde?“

An Aufgabenbereiche von Sibe ­erinnern

Weisen Sie auf Ihr Aufgabenfeld hin: Unfall- und Gesundheitsgefahren ­erkennen und darauf reagieren beziehungsweise Verantwortliche darauf hinweisen. Sie haben jedoch keine größere Verantwortung als andere Mitarbeitende, Sie erfüllen keine Weisungs- oder Aufsichtspflichten. Sie ­unterstützen, geben Informationen weiter und ­gehen als gutes Vorbild voran.

Formulierungsvorschlag: „Das fällt in den Zuständigkeitsbereich von Frau Mustermann, sie ist Sifa und dafür ausgebildet, die Betriebs­anweisung entsprechend zu überarbeiten.“