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Ladungssicherung: Voll beladen und gut gesichert
Es hat sich viel getan: Mittlerweile lassen sich Transporter mit praktischen Einbausystemen ausstatten. © Adobe Stock/Konstantin Gushcha

Verkehrssicherheit : Ladungssicherung: Voll beladen und gut gesichert

In Transportern Ladung sicher verstauen, ist dank Einbauten einfacher denn je. Doch wie werden sie richtig genutzt?

Ob Handel, Handwerk oder Paketdienstleistung – in vielen Branchen sind Fahrzeuge der sogenannten Sprinterklasse im Einsatz. Die Kleintransporter sind so beliebt, weil sie meist mit einem gewöhnlichen Führerschein bewegt werden dürfen. Dennoch – oder gerade deshalb – sollten Beschäftigte dafür sensibilisiert werden, wie sie mit den Fahrzeugen sicher fahren.

Dazu gehört auch Wissen um die Ladungssicherung. Denn ungesichertes Ladegut stellt ein hohes Unfallrisiko dar. Verschiebt sich Ladung bei Bremsvorgängen, in Kurven, Überhol- oder Ausweichmanövern, kann das die Fahrstabilität des Fahrzeugs stark beeinträchtigen.

Unfälle, bei denen Fahrzeuge von der Fahrbahn abkommen oder gar kippen, sind keine Seltenheit. Ebenso, dass Transportgut in die Fahrzeugkabine gerät. In allen Fällen gefährdet ungesicherte Ladung die Fahrenden selbst sowie andere Verkehrsteilnehmende.

Tipp zum Weiterlesen

Eine Broschüre mit Praxistipps zur Ladungssicherung in Pkw und Transportern finden Sie online bei der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM).

Einbauten aus rutschhemmendem Material nutzen

Damit Gegenstände während der Fahrt an ihrem Ort bleiben, sollte möglichst formschlüssig geladen werden. Gemeint ist, die Fracht bündig aneinanderzulegen. Um dies zu erreichen, sollten Betriebe schon bei der Anschaffung des Fahrzeugs auf die richtige Ausstattung achten. Dazu gehören eine stabile Trennwand zum Laderaum und geeignete Zurrpunkte.

Auch andere Einbauten sind sinnvoll: „Viele Hersteller bieten Regalsysteme mit Regalböden aus rutschhemmenden Materialien und hohen Regalkanten an“, nennt Eberhard Brunck von der Berufsgenossenschaft Verkehr (BG Verkehr) ein Beispiel. Insbesondere Kurier-, Express- oder Paketdienstleistende würden von solchen Regalen profitierten.

Aber auch Handwerksbetriebe sollten sie nutzen. Brunck warnt: „Wer nachträglich etwas in den Transporter einbauen will, sollte unbedingt eine Fachfirma damit beauftragen. Selbst gezimmerte Regale, etwa aus Holz, mit unzulässigen Befestigungen sind schlichtweg gefährlich.“ Die Einbauten der Hersteller seien meist getestet.

Lasten nach Plan im Fahrzeug verteilen

Beim Beladen des Transporters sollten Beschäftigte außerdem auf die richtige Lastverteilung achten. Wichtige Anhaltspunkte liefert dazu der Lastverteilungsplan, den Hersteller für die Fahrzeuge bereitstellen müssen.

„Der Lastverteilungsplan informiert, wie das Ladungsgewicht auf die einzelnen Achsen verteilt werden darf, denn neben Maximallasten müssen auch Mindestachslasten, etwa bei der Lenkachse, eingehalten werden“, betont André Schemel, stellvertretender Leiter des Sachgebiets Fahrzeuge von der BG Verkehr. Das Gewicht solle möglichst gleichmäßig im Transporter verteilt werden.

Beschäftigte in der Ladungssicherung schulen

Wer einen Transporter fährt, muss die Ladung unterwegs selbstständig nachsichern können. „Typischerweise wird zu Beginn eines Arbeitstags der Transporter nach Lastverteilungsplan beladen und alles gut gesichert. Damit ist das Thema aber noch nicht ab­gehakt.

Wenn bei der ersten Liefer­adresse Transportgut das Fahrzeug verlässt, muss gegebenenfalls neu verteilt und nachgesichert werden“, betont Schemel. Deshalb ist es wichtig, dass Betriebe den Kenntnisstand aller Fahrerinnen und Fahrer ermitteln und sie gegebenenfalls mit praxis­nahen Trainings schulen.

Das können Sicherheitsbeauftragte tun

  • Vorbild sein: Ladungssicherung ernst nehmen und mit gutem Beispiel vorangehen.
  • Auf richtiges Verhalten hinweisen: Tipps unter Kolleginnen und Kollegen fruchten mitunter besonders gut.
  • Tägliche Sichtkontrolle: Darauf hin­weisen, dass Zurrgurte und andere Hilfsmittel auf sichtbare Mängel kontrolliert werden.
  • Wissen auffrischen: Bei Führungskräften oder Fachkräften für Arbeitssicherheit Schulungen an­regen wie etwa eine Fahrer-Qualifizierung Transporter (FQT).

Weitere Informationen zum sicherheits-optimierten Transporter erhalten Sie bei der DGUV.