
Gesundheitsschutz : Es ist Bewegung im Betrieb
Zu langes Sitzen oder schwere körperliche Betätigung bei der Arbeit? Sport gleicht Bewegungsmangel aus oder stärkt die Muskeln für körperlich schwere Arbeit. Unternehmen tun gut daran, ihre Beschäftigten mit passenden Bewegungsangeboten zu unterstützen, rät Anja Mücklich, Referentin für Arbeitswelten, Mobilität und Gesundheit am Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV (IAG). Diese sollten einem Konzept folgen, angelehnt an die berufliche Tätigkeit und die Arbeitsanforderungen. So dienen sie der gezielten Prävention.
Betrieb kann Präventionsangebote fördern
Präventionskurse sollen Beschäftigte zu einer gesunden, Erkrankungen vorbeugenden Lebensführung motivieren und befähigen. Unternehmen können die Kurse steuer- und sozialabgabefrei anbieten, sofern sie dem Präventionsleitfaden des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (GKV) entsprechen. Yoga, Rückenfit und Krafttraining fallen zum Beispiel darunter.
Unternehmen können ihren Beschäftigten die RV-Fit-Kurse des Präventionsprogramms der Deutschen Rentenversicherung nahelegen. Sie können die Kurse kostenfrei in Anspruch nehmen, wenn sie in den vergangenen zwei Jahren sechs Monate Rentenversicherungsbeiträge gezahlt haben und erste gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen. Die Kurse werden nach einer mehrtägigen Einführung in einer zugelassenen Einrichtung berufsbegleitend weitergeführt.

Bewegung im Betrieb: Beschäftigte frei wählen lassen
Bei diversen Anbietern (etwa Portale mit regionalen Bewegungsangeboten, Fitnessclubs oder weitere Netzwerke mit Präventionskursen) zahlen Unternehmen pro angemeldeter beschäftigter Person einen Pauschalpreis. Dann können aus einer großen Auswahl an Sportkursen die individuell passenden gewählt werden. Präventionskurse gibt es auch hier.
Gesundheitskurse finden
Gesundheitskurse nach GKV-Kriterien sind über die Suchmaske der Zentralen Prüfstelle Prävention zu finden.
Im Unternehmen motivieren
Mitarbeitende, etwa Sicherheitsbeauftragte (Sibe), können sich zu Bewegungslotsinnen oder Bewegungslotsen fortbilden und das Erlernte ans Team weitergeben. Etwa, dass Sport nicht nur dem Körper guttut, sondern auch Stress reduzieren kann. Darüber hinaus können sie den starren Arbeitsalltag aktiv gestalten, indem sie beispielsweise bewegte Pausen anleiten.
Sibe können zudem nachfragen, welche Bedarfe die Mitarbeitenden haben, und sich mit den Verantwortlichen für Betriebliches Gesundheitsmanagement (wenn vorhanden) oder Führungskräften absprechen, welche Angebote im Unternehmen sinnvoll und angebracht sind. So werden Beschäftigte von vornherein in die Gesundheitsförderung involviert.