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UV-Schutz aus Stoff
Kopfbedeckung mit Nackenschutz, Sonnenbrille und idealerweise ein langärmliges UV-Schutzshirt: So sollten sich Beschäftigte vor UV-Strahlung schützen. © DGUV/ Wolfgang Bellwinkel

Gesundheitsschutz : UV-Schutz aus Stoff

Bei Arbeit im Freien schützt UV-Schutzkleidung vor Sonnenbrand und kann so das Hautkrebsrisiko senken. So werden Beschäftigte zum Tragen motiviert.

Wer unter freiem Himmel arbeitet, muss sich vor natürlicher UV-Strahlung schützen. Zu den wichtigsten persönlichen Maßnahmen gehört das Tragen von UV-Schutzkleidung. Doch warum eigentlich und wie können Sicherheitsbeauftragte Kolleginnen und Kollegen für das Thema sensibilisieren?

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Warum ein langärmliges ­UV-Schutzshirt tragen? Ist das nicht viel zu heiß?

Bestenfalls sind zum Schutz vor natürlicher UV-Strahlung so viele Körperpartien wie möglich bedeckt. Umso weniger Gedanken müssen sich Beschäftigte um das Eincremen machen – und um so geringer ist die Gefahr, einen Sonnenbrand zu bekommen und das Hautkrebsrisiko zu erhöhen. Und was den Komfort angeht: Gute UV-Schutzshirts gibt es auch aus sehr dünnem, angenehmen Stoff – bei einem Tragetest der BG Verkehr kamen diese bei vielen Beschäftigten gut an.

Warum eine Kopfbedeckung ­tragen? Ich mag keine Mützen!

Auch wenn sie nicht den modischen Vorlieben aller Beschäftigten entspricht, ist eine Kopfbedeckung bei der Arbeit im Freien unerlässlich. Ihr Schirm spendet dem Augenbereich Schatten. Ein UV-Cap mit Nacken- und Ohrenschutz kann den gesamten empfindlichen Kopfbereich schützen. Ist dieser der prallen Sonne ausgesetzt, droht nicht nur ein Sonnenbrand – sondern auch ein Sonnenstich, der durch die Reizung der Hirnhäute entsteht. Eine geeignete Kopfbedeckung mindert dieses Risiko für Beschäftigte.

Klicktipp

Weitere Schutzmaßnahmen und Tipps zum Arbeiten unter der Sonne.

Wann und warum eine Sonnenbrille tragen – und welche?

Beschäftigte, die im Freien arbeiten, tragen an sonnigen Tagen am besten immer eine Sonnenbrille. UV-Strahlen können die Augenlinse und die Netzhaut schädigen.

Warum reicht es nicht, Sonnenschutzmittel zu nutzen?

Bei UV-Strahlung gilt: „Meiden, kleiden, cremen“, in dieser Rangfolge. Ein klarer Nachteil von Sonnenschutzmitteln: Der Schutz muss regelmäßig erneuert werden. Vier Esslöffel sind nötig, um den ganzen Körper einzucremen, so das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Das Risiko ist hoch, dass nicht oft genug und ausreichend nachgecremt wird.

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So werden Beschäftigte zum Tragen von UV-Schutzkleidung motiviert

Grundsätzlich gilt: Die Häufigkeit von Hautkrebs nimmt laut BfS in Deutschland konstant zu. Das Thema UV-Schutz muss in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt und Schutzmaßnahmen nach STOP-Prinzip müssen abgeleitet werden. Wurde ein Bedarf ermittelt, müssen Arbeitgebende UV-Schutzkleidung zur Verfügung stellen. Beim Kauf ist auf die Norm EN 13758 zu achten. Die richtige Handhabung der Schutzkleidung sollte Inhalt der Unterweisung sein.

Grundsätzlich gilt: Die Häufigkeit von Hautkrebs nimmt laut BfS in Deutschland konstant zu. Das Thema UV-Schutz muss in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt und Schutzmaßnahmen nach STOP-Prinzip müssen abgeleitet werden. Wurde ein Bedarf ermittelt, müssen Arbeitgebende UV-Schutzkleidung zur Verfügung stellen. Beim Kauf ist auf die Norm EN 13758 zu achten. Die richtige Handhabung der Schutzkleidung sollte Inhalt der Unterweisung sein.

Risiken veranschaulichen

Mithilfe von Schaubildern oder ­Videos können die Risiken von UV-Strahlung sichtbar gemacht werden. Auf tube.dguv.de etwa finden sich unter dem Suchwort „Sonnenschutz“ Erklärfilme zum Thema.

Fehlinformationen ausräumen

Ein typisches Missverständnis ist, dass Schatten vor jeglichem Risiko schützt. Tatsächlich verringert sich die UV-Strahlung aber nur. Unter einem Sonnenschirm um etwa 10 bis 30 Pozent laut BfS. Bei der Auswahl von UV-Schutzkleidung sollte neben der Zertifizierung nach DIN EN 13758 auf den UV-Schutzfaktor (UPF = ultraviolet protection factor) geachtet werden. Am besten UPF 40+ wählen.

Beschäftigte Beteiligen

Die Akzeptanz von Maßnahmen ist meist höher, wenn Beschäftigte bei der Auswahl eingebunden sind. Bei UV-Schutzkleidung ist es sinnvoll, verschiedene Modelle vorab zu testen. So können Fehlkäufe vermieden und gemeinsam bequeme Kleidungsstücke ausgesucht werden.

Tragetest: UV-Schutz zum Anziehen

Zum Tragetest von UV-Schutzkleidung und den Ergebnissen der BG Verkehr in der Ausgabe 2/2023 des SicherheitsProfi.

Testergebnisse nutzen

Die BG Verkehr hat in den Jahren 2021 und 2022 einen Tragetest zu langärmligen UV-Schutzshirts durchgeführt. Viele der 104 Teilnehmenden hatten sich zuvor nur mit Sonnenschutzmitteln oder gar nicht geschützt. Ein positives Ergebnis: Nach dem Test würde über die Hälfte der Teilnehmenden weiterhin ein langärmliges Shirt tragen und es auch weiterempfehlen.